25.10.2024: Manic Street Preachers - 'Hiding in Plain Sight' - new music vidwo out now!
Über „Critical Thinking“ new Album
Die Manic Street Preachers geben Details ihres 15. Studioalbums bekannt. “Critical Thinking” erscheint am 31. Januar 2025 via Columbia Records/ Sony Music; bereits am 25. Oktober erschien mit “Hiding In Plain Sight” eine brandneue Single, auf der Bassist/Texter Nicky Wire erstmals die Lead-Vocals übernommen hat.
Ursprünglich inspiriert von einer Zeile der amerikanischen Dichterin Anne Sexton (“I am a collection of dismantled almosts”) spielt “Hiding In Plain Sight” mit den Gegensätzen und Widersprüchen einer angstgeschwängerten Midlife-Nostalgie – einem Zustand, in dem sich der Schreiber danach sehnt, “to keep the curtains drawn all day”, während die unbeschwerte Melodie an den klassischen 70s Rock `N Roll von The Only Ones und Cockney Rebel oder den lockeren Flow von Dinosaur Jr.s “Freak Scene” erinnert. Aufgenommen wurde der Track im bandeigenen Door To The River Studio und im legendären Rockfield Studio in Monmouth. Den Gesang hat Nicky Wire übernommen, weitere Unterstützung bekommt er von der britischen Songwriterin und Komponistin Lana McDonagh. Für die Produktion zeichnen erneut Dave Eringa und Loz Williams verantwortlich, den Mix übernahm Caesar Edmunds (St. Vincent, Wet Leg).
“Critical Thinking” lässt sich widersprechende Ideen aufeinanderprallen, kombiniert mit schonungslos offenen, introspektiven Texten und einigen der wohl treffsichersten und suchterzeugendsten Melodien, die die Band je eingespielt hat. Manic Street Preacher-Mitglied Nicky Wire über “Critical Thinking”: “Es geht auf der Platte um Gegensätze, die miteinander kollidieren – um das jeweilige Für und Wider und wie man irgendwie einen Mittelweg zur Lösung des Konflikts findet. Während in der Musik ein aufbrausendes und elegisches Element dominiert, befassen sich die meisten Texte mit der nüchternen Analyse des eigenen Ichs. Eine Ausnahme bilden die drei Texte von James (Dean Bradfield), die in den Menschen, ihren Erinnerungen, ihrer Sprache und ihrem Glauben nach Antworten suchen und hoffentlich auch finden. Die Musik ist energiegeladen und manchmal euphorisch. Die Aufnahmen fanden manchmal sporadisch und isoliert statt, in anderen Fällen in einem gemeinsamen Band-Setting – Gegensätze, die auch hier einen Sinn ergeben. Im Kern geht es in diesen Songs um Krisen. Sie sind so etwas wie Mikrokosmen der Skepsis und des Misstrauens, der Drang nach dem Blick ins Innere erscheint unausweichlich - fang bei dir selbst an, vielleicht folgt dann auch der Rest.“
In einem Interview mit dem Mojo Magazin gab James Dean Bradfield zu Protokoll: “Manchmal reicht es, einfach nur die besten Songs zu haben, eine Platte herauszubringen und nicht krampfhaft zu versuchen, ein großes übergreifendes Konzept zu beschreiben, selbst wenn es einen roten Faden gibt.“
Manic Street Preachers sind James Dean Bradfield, Nicky Wire und Sean Moore.
About Album: „Resistance is Futile” VÖ: 12.04.2018 - Album/EP: Resistance Is Futile
Das 13. Album der Waliser wirft viele Fragen auf, ist das der Beginn einer neuen Ära oder das Ende der Band? Im Clip zu "Hold Me Like a Heaven" ist eine junge Frau auf der Suche nach etwas zu sehen, sie hält einen Kompass in der Hand. Zwischendurch sind Szenen eingblendet, die die Suchende im Close Up zeigen. Das Video bestärkt durch poetische Phrasen am Anfang und Ende des Songs die Zerissenheit der Band.
„Der Albumtitel ‘Resistance is Futile’ und das Covermotiv passen einfach perfekt zusammen. Es ist die alte Fotografie eines der letzten Samurai Krieger; ihm ist bewusst, dass seine Zeit mit der Einführung der Schusswaffe zu Ende geht. In seinen Augen spiegelt sich eine derart intensive Melancholie wider, dass das Bild geradezu die perfekte Visualisierung des Begriffs ist. Und es gibt noch einen weiteren Grund, warum der Titel so passend ist: die Platte ist so unglaublich melodisch, dass tatsächlich jeder Widerstand zwecklos ist.“ (Nicky Wire im Januar 2018)
Wir erinnern uns: in Interviews im Vorfeld der Veröffentlichung des 2010er-Albums „Postcards From A Young Man“, erklärte Manic Street Preachers-Bassist Nicky Wire, das Album sei ein „letzter Versuch zur Kommunikation mit den Massen“. Zwanzig Jahre nach ihrem rebellischen Debüt für das Label Heavenly („Motown Junk“) konnte man den Eindruck gewinnen, als würde sich die grösste Kultband des Vereinten Königreichs auf eine künftige Zuschauerrolle vorbereiten und den Weg für eine jüngere Generation von Emporkömmlingen frei machen, die sie vom Sockel stossen würde, um ihren Platz einzunehmen.
Mit den beiden folgenden Zwillingsalben, die gleichzeitig aufgenommen wurden, begab sich die Band anschliessend auf unbekanntes Terrain. Mit „Rewind The Film“ (2013) widmeten sie sich wie noch nie zuvor in ihrer Karriere ihrem walisischen Erbe, mit einigen ungeschliffenen, akustischen Lobliedern. Einige Monate später erschien „Futurology“ (2014), auf dem das Trio seine aufpolierte Panorama-Version des Kraftwerk’schen „Europe Endless“-Themas präsentierte. Im Anschluss an die Veröffentlichungen gingen die Manic Street Preachers mit zwei ihrer Ausnahme-Alben auf Tour, „The Holy Bible“ (1994) und dem Follow-Up „Everything Must Go“ (1996). War Wires Vorhersage möglicherweise doch richtig gewesen? War für die Band tatsächlich der Zeitpunkt für einen würdigen, gemächlichen Abgang gekommen?
Mitnichten. Ein einmaliges Hören von „International Blue“, der ersten Vorab-Auskopplung des 13. Manic Street Preachers-Albums „Resistance Is Futile“ reicht aus, und derartige Gedanken lösen sich unwiederbringlich in Luft auf. Die extrem melodische, zuversichtliche Single, angetrieben von einer grossartigen Melodie ist der perfekte Vorbote eines weiteren klassischen Manics-Albums, das weniger ein letzter Versuch zur Kommunikation mit den Massen ist als eine Platte, die massgeschneidert für grosse Zusammenkünfte vieler Menschen ist.
Darüber hinaus ist „Resistance Is Futile“ textlich unerwartet offen, die Band bedient sich einer Palette von Emotionen, die man normalerweise nicht automatisch mit ihr in Verbindung bringen würde. Vom kaskadenhaften Anfang des Songs „People Give In“ bis hin zum gebrochenen „The Left Behind“ ist das Album das Werk einer Band, die danach verlangt, gehört und begleitet zu werden, und das bei voller Lautstärke. Es sind Manic Street Preachers-Songs, die für die Bühne geschrieben wurden und im Sonnuntergang gesungen werden sollten, am besten gemeinsam mit vielen anderen.
„Resistance is Futile” ist das erste Manics-Album, das in ihrem neuen Door To The River-Studio aufgenommen wurde, das am Ende eines Tales in der Nähe von Newport liegt. Die Aufnahmen fanden in Zusammenarbeit mit den langjährigen Kollaborationspartnern Dave Eringa und Chris Lord-Alge statt. Auf „Resistance Is Futle“ präsentieren sich die Manic Street Preachers neu belebt und geniessen ihre sich ändernde Umgebung in vollen Zügen. Es finden sich einige Referenzen an die eigene Vergangenheit mit Anklängen an die chaotischen Ambitionen von „Generation Terrorists“ und die unerbittlichen Melodien, die sich durch „This Is My Truth“ ziehen, während die Band einen Routenplan für ihren möglichen Weg in die Zukunft aufzeigt.
Obgleich man nicht sonderlich auf die aktuelle Nachrichtenlage fixiert zu sein scheint, befassen sich die Texte der neuen Songs mit ausbeuterische Tech-Firmen, den Auswirkungen des Brexit-Referendums 2016 auf persönliche Beziehungen und die quälende Langeweile, die moderne Parteipolitik bei den Menschen auslöst.
Seine Inspirationen bezieht das Album aus den verschiedensten Quellen. Dazu zählen u.a. der berühmte „International Klein Blue“-Farbton des französischen Malers, Bildhauers und Performancekünstlers Yves Klein, die Tode berühmter und anonymer Persönlichkeiten (David Bowie und Vivian Maier), die Stadt Liverpool und die vergifteten Beziehung von Dylan und Caitlin Thomas. Oder wie Nicky Wire sagt: „In einer derart zerbrochenen und dysfunktionalen Welt war es uns unmöglich, das Konzept von ‘Kunst als Versteck und Waffe‘ zu vermeiden. Das ganze Album ist geprägt von Begriffen wie Erinnerung, Verlust und Gnade. Oder um Phil Ochs zu zitieren: "In solch hässlichen Zeiten ist der einzige wahre Protest die Schönheit‘.
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