04.03.2023: Adel Tawil - 'Tränenpalast' - new music video out now!
03.03.2023: Adel Tawil - 'Siegelbild' - new music album out now!
Adel Tawil „Tu m´appelles“ Song and video out now!
Am 12.04.19 hatte das Warten endlich ein Ende: Mit „Tu m´appelles“ veröffentlichte Adel Tawil den ersten Song aus seinem neuem Album "Alles Lebt",
Nun erscheint das Musikvideo zum Song, das Adel Tawil zusammen mit seiner Duettpartnerin PEACHY in Paris drehte. Das Duett mit der Sängerin PEACHY ist ein Lied über das, was in diesen wirren Zeiten, für uns Menschen so wichtig geworden ist: Verbundenheit, Freundschaft und Vertrauen. Ein Lied, so dunkel und kalt, wie die Nacht, in der man einsam, nach einer helfenden Hand ruft. Ein Lied, so strahlend, hell und warm, wie die Freundschaft, die den Ruf erhört. Ein Lied über die Verbundenheit der Menschen, die sich nahestehen und beistehen, wann immer sie sich gegenseitig brauchen. Ein Lied, wie ein Versprechen: „Ich fang dich, wenn du fällst“.
ADEL TAWIL: Album "Alles Lebt"
Endlich durchatmen. Endlich wieder frei sein. Sich frei bewegen und laufen. Endlich wieder die Sonne spüren, die Wolken, den Himmel und den Wind. Endlich wieder Musik hören. Viel Musik hören. Und endlich wieder Musik machen. Frische Musik.
Voller Begeisterung erklärt Adel Tawil die Outlines zu seinem neuen Album und wie er mit dem Duisburger Produzenten Juh-Dee, der massgeblich daran mitgearbeitet hat, seinen neuen Sound kreiert hat. Ein Sound, der endlich zusammenbringt, was nach Adels Ansicht schon immer zusammen gehört hat. Denn eines wusste der Berliner schon immer: „Pop undurbaner Sound waren für mich nie getrennte Welten. Das hat bei mir schon immer zusammengehört, allerdings besteht die Kunst darin, die richtige Balance zu finden. Ich hatte das Gefühl: Die Zeit ist reif dafür.“
Das neue Album von dem Adel Tawil hier redet heisst „Alles Lebt“ und ist ein weiterer Beleg für die Innovationskraft des Künstlers und die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden. „Alles Lebt“ ist der logische nächste Schritt auf einer Reise, die Adel genau in dem Moment begonnen hat, in dem er sich entschieden hatte, Musiker zu werden. „Irgendwie bin ich ja immer auf der Suche nach Identität und auf der Suche nach was Neuem. Ich will Neues erschaffen. Neue Songs und Sounds finden und erfinden. Ich will neue Sachen machen. Ich will experimentieren, ich will suchen. Der Anspruch an dieses Album war einen neuen Sound zu finden, der für mich eine Entwicklung, einfach das nächste Level darstellt.“
Ausgestattet mit diesem Willen, frischen Wind in die Musik zu bringen, ist es nur folgerichtig, dass mit „Alles Lebt“ ein Album entstanden ist, das mit seinem urbanen Sound absolut auf der Höhe der Zeit liegt. „Liebe to go“ ist zum Beispiel ein Song, der mit seinem Minimalismus alle Gesetze der Popmusik in Sachen grosser Produktion auf den Kopf stellt, aber gerade durch seine Reduziertheit einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Auf der anderen Seite gibt es dann aber auch einen Song wie „Hawaii“, auf dem Adel Tawil zusammen mit Bausa die Hunde von der Leine lässt und alles auffährt, was die derzeitige Produzentenkunst zu bieten hat. Ein Feuerwerk, das abgebrannt wird, einfach nur weil es geil aussieht. Eine schnelle, atemlose Nummer, wie ein Tag auf dem Speedboat, einfach nur um der guten Freundschaft und der guten Zeiten willen. Einfach nur, weil man richtig Gas geben will.
Doch Adels Tawils neues Album ist mehr als neue Sounds und frische musikalische Ideen. Auf „Alles Lebt“ zeigt der Berliner auch, dass er ein Künstler ist, der etwas zu sagen hat. Ein Künstler mit Haltung.
Denn so sehr er das Leben auch geniessen kann, so sehr er das Leben auch feiert und die guten Momente, in den letzten Jahren, musste auch Adel Tawil erfahren, dass sich der Wind in diesem Land offensichtlich gedreht hat. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus wurden immer grössere Themen und betrafen auch sein Umfeld ganz direkt. Braune Haut und schwarze Haare scheinen bei manchen besorgten Mitbürgerinnen und Bürgern zunehmend auf Ablehnung zu stossen und die öffentliche Diskussion vermittelt zuweilen den Eindruck, dass Menschen, die nicht gewissen Stereotypen entsprechen in diesem Land nicht mehr willkommen sind. Menschen, die in diesem Land geboren und aufgewachsen sind.
Menschen, die vielleicht auch erst vor kurzem in dieses Land gekommen sind und hier eine neue Heimat gefunden haben. Menschen, die hier zuhause sind und trotzdem immer wieder zu hören bekommen, dass sie hier nicht hergehören und dorthin zurück gehen sollen, wo sie herkommen. Aber wohin soll man gehen, wenn man hier geboren und hier zuhause ist. Wohin soll man denn gehen, wenn man hier aufgewachsen ist oder hier seine neue Heimat gefunden hat, fragt der Sänger, ohne eine Antwort abzuwarten. Denn natürlich ist es für ihn klar, dass diese Menschen hierbleiben werden, wo sie geboren, aufgewachsen und zuhause sind. Natürlich ist es klar, dass Menschen dortbleiben, wo sie ihre Heimat gefunden haben. Dort wo sie glücklich sind. Und so schleudert Adel allen Kleingeistern und engstirnigen Volksgenossen ein entschlossenes „ich werde nirgendwo hingehen“ in dem Song „Wohin soll ich gehen“ entgegen und fügt hinzu: „Und in Dresden bleibe ich sogar noch zwei Tage länger“, einfach weil es eine seiner Lieblingsstädte ist.
Adel Tawil hat das seltene Glück, über eine Stimme zu verfügen, mit der er über all diese Dinge sprechen kann und ihm die Leute zuhören. Er kann seinen Schmerz in Melodien packen und so die eigene Verletztheit verarbeiten. Genauso gut kann er aber auch mit seiner Stimme und seinem musikalischen Talent sehr eindrucksvoll in „Katsching“ über das Phänomen einer turbokapitalistischen Welt sprechen, in der ohne Sinn und Verstand aus sehr viel Geld, noch mehr Geld gemacht wird oder auf „Atombombe“ die wahnwitzige Geschichte eines Fast-Atomschlags erzählen, den er auf Hawaii erlebt hat: „Wir waren wieder mal auf Hawaii bei Marlo, um am Album zu arbeiten, hatten aber an diesem Tag beschlossen, an den Strand zu gehen. Wir waren zu acht in so einem Kleinbus unterwegs, als plötzlich alle Handys vibrierten und wir alle gleichzeitig folgende Nachricht bekommen haben: „Attention. Missile Thread. Seek Shelter. This is not a drill.“ Zuerst dachten wir, da macht jemand einen Scherz, doch als wir zwei amerikanische Urlauber gefragt haben und die antworteten: „Fucking Trump is starting World War III“ haben wir Panik bekommen. Das war eine ganz eigenartige Stimmung. Alle waren total aufgebracht. Die ganzen Menschen rannten herum und gleichzeitig war aber alles wie in Zeitlupe. Eltern haben Gullideckel angehoben und ihre Kinder in die Kanalisation gestossen. Alle suchten irgendwo Schutz, wobei alle wussten, dass es keinen gibt und nur die einzige, die ruhig geblieben ist, war unsere Yoga-Lehrerin. Die meinte die ganze Zeit, dass sie etwas spüren müsste, wenn wirklich etwas Schlimmes passieren würde, dass sie aber eben nichts spüre. Und glücklicherweise hatte sie Recht. Nach 38 Minuten kam dann die Entwarnung und es stellt sich heraus, dass irgendein Mensch im nationalen Raketenabwehrzentrum der USA einen Fehler gemacht hat. Aber diese 38 Minuten waren die längsten meines Lebens und absolut surreal. Als sich die Spannung bei uns gelöst hat, haben wir beschlossen einen Song draus zu machen und so entstand „Atombombe“.
Doch nicht nur im musikalischen Bereich hat sich Adel Tawil in den letzten Jahren zu einem Künstler mit Haltung entwickelt, auch abseits des künstlerischen Schaffens ist er aktiv geworden. Seit 2017 fungiert er ehrenamtlich als Präsident der „ZNS-Hannelore Kohl Stiftung“, die Menschen unterstützt, die eine Schädelhirnverletzung erlitten haben. „In meiner Reha habe ich damals Menschen kennen gelernt, die nicht so viel Glück hatten wie ich und die auf Pflege angewiesen sind. Da habe ich mich entschlossen, aktive Hilfe zu leisten“, erzählt Adel, der sich im Sommer 2016 selbst einen schweren Halswirbelbruch zugezogen hatte. Eine Verletzung, die normalerweise zu einer Querschnittslähmung führt, in seinem Fall aber ohne grössere Komplikationen abgeheilt ist. „Wenn man dann das schwere Schicksal von anderen kennenlernt, die nicht so viel Glück hatten wie ich, dann wird man demütig und will der Welt einfach etwas zurückgeben.“
„Der Welt etwas zurückgeben“, ein Gedanke, den Adel Tawil aber nicht nur wegen seines schweren Unfalls und seines wiedergewonnenen Lebens mit sich herumträgt, sondern seit letztem Jahr auch wegen eines ganz besonderen Ereignisses: „Ich bin vor kurzem Vater geworden“, erzählt er lachend und „das hat mich auf jeden Fall von Grund auf verändert.“ Das Gefühl, das alles was er erlebt, im Angesicht der Vaterschaft vollkommen neu und aufregend ist, lässt ihn nicht mehr los. Der Gedanke einen ganz neuen Menschen kennen lernen zu dürfen, der so nah und gleichzeitig so fremd ist, das Gefühl, dadurch selbst ein ganz neuer Mensch zu werden, bewegt ihn nachhaltig. Das Gefühl, auf dieses neue Wesen zu treffen, das auf eine ganz eigene Art und Weise mit einem selbst verbunden ist, bringt Adel Tawil in dem wunderschönen Song „Neues Ich“ auf den Punkt, in dem er davon erzählt, wie er sich selbst in seinem neugeborenen Kind neu entdeckt hat. „Da ist ein Mensch, ganz wie Du und doch ganz anders – das finde ich faszinierend.“
Und so treffen auf „Alles Lebt“ grosse Emotionen auf eine grosse Stimme und einen grossartigen Sound und verbinden sich so zu wirklich grosser Kunst.
Müssen andere zeitgenössische Sängerinnen und Sänger für solche musikalischen Höhenflüge tief in die technische Trickkiste greifen, um ihre Gesangsspuren durch Effekte wie Autotune aufzuhübschen, so ist man fast geschockt, wenn man auf den Songs „nur“ Adels unverfälschten Gesang geliefert bekommt. An diesen Stellen merkt man dann, dass man schon fast vergessen hat, wie eine gute Stimme klingt. Wie es klingt, wenn jemand wirklich singen kann. Mit einer Stimme, die mitten ins Herz trifft. Berührend und authentisch.
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